Hüftschmerzen - Symptome, Beschreibung und Behandlung

• Die Schmerzen können unterschiedliche Formen annehmen – meist sind sie scharf, dumpf oder ziehend.
• Oft gehen sie mit einem Gefühl der Steifheit oder einer eingeschränkten Beweglichkeit einher.
• Manchmal kommt auch eine Schwellung des Gelenks hinzu.
• Die Schmerzen können beim Sitzen, Liegen oder Gehen auftreten.

Der Ort, von dem die Schmerzen ausgehen, deutet auf die Ursache hin. Schmerzen im Inneren des Gelenks oder in der Leiste deuten auf ein Problem direkt mit dem Hüftgelenk hin. Schmerzen in der Umgebung des Gelenks, am Oberschenkel oder im Gesäß sind häufig ein Zeichen für Probleme mit den Muskeln, Bändern oder Sehnen im Hüftbereich.^[1],[2]

Auch Hüftschmerzen, die von der Wirbelsäule ausgehen, sind nicht ungewöhnlich und stehen normalerweise im Zusammenhang mit Problemen im unteren Rücken. Patienten beschreiben sie manchmal als Rückenschmerzen, die in die Hüfte ausstrahlen. ^[3]

Hüftschmerzen sind ein häufiges Problem im fortgeschrittenen Alter und können sowohl das Gehen als auch das Sitzen erheblich erschweren. Sie können in akuter oder chronischer Form auftreten, abhängig von der Dauer des schmerzhaften Zustands. Akute Schmerzen halten typischerweise einige Tage bis Wochen an, während chronische Schmerzen langfristig sind und über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten anhalten. ^[4]

Hüftschmerzen können verschiedene Ursachen haben.
Im Allgemeinen lassen sie sich in fünf Kategorien einteilen:

1. Arthritis und Arthrose (entzündliche Gelenkerkrankungen und degenerative Gelenkerkrankungen mit Knorpelverschleiß).
Zu dieser Gruppe gehören unter anderem:
– Rheumatoide Arthritis – eine chronisch entzündliche Erkrankung der Gelenke.
– Psoriasis-Arthritis – eine entzündliche Gelenkerkrankung, die bei Patienten mit Psoriasis (Schuppenflechte) auftritt.

2. Verletzungen (Brüche, Prellungen, etc.)

3. Neurologische Erkrankungen (Entzündung des Ischiasnervs – Ischias, eingeklemmter Nerv usw.)

4. Tumorerkrankungen (Knochentumore, Leukämie)

5. Weitere Erkrankungen

• Osteonekrose – das Absterben von Knochengewebe,
• Fibromyalgie – chronisches, nicht-entzündliches Schmerzsyndrom des Bewegungsapparats,
• Osteomyelitis – Entzündung des Knochenmarks,
• Osteoporose – Verlust von Knochenmasse, auch als Knochenschwund bezeichnet. ^[6]

Bei Frauen können auch Hüftschmerzen während der Schwangerschaft auftreten. Dies ist eine häufiger Zustand, verursacht durch hormonelle Veränderungen, erhöhtes Gewicht oder eine veränderte Körperhaltung. Die Beschwerden verschwinden in der Regel nach der Entbindung. ^[7]

• Die Beschwerden schränken Sie bei alltäglichen Aktivitäten ein (z.B. Hüftschmerzen beim Gehen oder Hüftschmerzen beim Sitzen).
• Die Schmerzen verschlimmern sich allmählich.
• Die Schmerzen und andere Beschwerden kehren immer wieder zurück.
• Hüftschmerzen in der Nacht stören den Schlaf. ^[8]

Beim Arzt erwartet Sie eine grundlegende Untersuchung, die sich auf die Überprüfung der Beweglichkeit und Schmerzhaftigkeit der Hüfte sowie die Beurteilung von möglichen Schwellungen oder Anzeichen einer Entzündung konzentriert.

Zur Diagnose werden auch bildgebende Verfahren eingesetzt – Röntgen, Ultraschall, Magnetresonanztomographie oder Computertomographie. Eine Blutuntersuchung im Labor kann entzündliche Erkrankungen aufdecken, die Hüftschmerzen verursachen.

• Hüftschmerzen betreffen 10% der Bevölkerung. Die Probleme treten mit zunehmendem Alter häufiger auf. ^[9]
• Frauen berichten häufiger über Hüftschmerzen als Männer.
• Eine Umfrage unter Personen über 60 Jahren ergab, dass 14% der Befragten in den sechs Wochen vor der Umfrage an den meisten Tagen erhebliche Hüftschmerzen hatten. ^[10]

Hüftschmerzen können auf unterschiedliche Weise behandelt werden. Die genaue Form der Behandlung hängt von der Ursache der Beschwerden ab. Im Allgemeinen werden bei der Behandlung Medikamente, Physiotherapie oder chirurgische Verfahren eingesetzt.

Medikamente gegen Hüftschmerzen

Schmerzen muskulären Ursprungs oder Arthrose:

• freiverkäufliche Schmerzmittel,
• entzündungshemmende Medikamente,
• verschreibungspflichtige Schmerzmittel,
• Muskelrelaxantien – wenn die Hüftschmerzen durch Muskelverspannungen verursacht werden.

Rheumatoide Arthritis:

• nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente,
• Kortikosteroide,
• krankheitsmodifizierende Medikamente (DMARDs),
• biologische Behandlung. ^[11]

Eine chirurgische Behandlung wird in den schwerwiegendsten Fällen eingesetzt, wie zum Beispiel bei Frakturen, Tumorerkrankungen, Nekrose, Entzündungen des Knochenmarks usw. Bei einigen Diagnosen (z. B. Arthrose) ist der Ersatz des Hüftgelenks durch ein künstliches Gelenk (Endoprothese). ^[14]

Schmerzen nach einer Hüftoperation sind normal, sollten aber allmählich nachlassen. Bis zu 12 Wochen nach der Operation sollten die Schmerzen nahezu vollständig verschwunden sein. ^[15]

Einige Hüftprobleme sind auf Abnutzung und Alter zurückzuführen, während in anderen Fällen Erkrankungen des Bewegungsapparates die Ursache sind. Obwohl nicht allen Beschwerden vollständig vorgebeugt werden kann, können grundlegende Präventionsmaßnahmen die Entwicklung von Hüftschmerzen hinauszögern oder verlangsamen.

Was hilft?

• Dehnung und Kräftigung der Hüftgelenke und des Rumpfes.
• Richtige Körperhaltung.
• Regelmäßiger Sport, der die Hüften nicht übermäßig belastet (z.B. Schwimmen, Yoga, Walking).
• Gesunde Ernährung und Beibehaltung eines angemessenen Gewichts. ^[16]

Tipp: Hüftschmerzen beim Laufen?
Versuchen Sie, das Laufen durch Gehen zu ersetzen.

• Beginnen Sie Ihren Tag mit Bewegung. Machen Sie Dehnungs- und Kräftigungsübungen, idealerweise auf Empfehlung eines Physiotherapeuten. Wichtig ist beispielsweise das Stärken der Außenseite der Oberschenkel.
  Ein Beispiel für eine Übung: Legen Sie sich auf die Seite und heben Sie das obere Bein etwa 15 cm hoch. Halten Sie es 5 Sekunden lang oben und senken Sie es wieder ab. Wiederholen Sie die Übung 10 Mal. Wenn möglich, führen Sie die Übung auf beiden Seiten des Körpers aus. Sollte das Liegen auf der Seite bei Hüftschmerzen zu unangenehm sein, können Sie die Übung im Stehen machen.
• Vermeiden Sie Aktivitäten, die Sprünge oder Stöße auf die unteren Gliedmaßen beinhalten. Statt zu laufen, gehen Sie lieber spazieren.
• Wenn während des Tages Hüftschmerzen auftreten, können Sie diese mit einer kalten Kompresse lindern. Kälte hilft auch gegen Entzündungen. Kühlen Sie Ihre Hüfte für 10-15 Minuten und wiederholen Sie die Anwendung viermal täglich.
• Nutzen Sie die wohltuende Wirkung von Wärme. Wärme beruhigt schmerzende arthritische Gelenke, verbessert die Durchblutung und fördert die Heilung. Ein warmes Kompressenpräparat bereitet auch die Muskeln gut auf das Training vor. ^[17]
• Hüftschmerzen beim Schlafen auf der Seite können durch eine ungeeignete Matratze verursacht werden. Eine zu harte Matratze kann auf die Hüfte drücken und Schmerzen hervorrufen. Achten Sie daher auf eine geeignete Schlafposition. Wenn Sie auf der Seite schlafen, versuchen Sie, ein Kissen zwischen die Knie zu legen. ^[18]

Hinweis: Übungen für Hüftschmerzen – lassen Sie sich von einem Physiotherapeuten beraten.
Hüftschmerzen im Ruhezustand – können durch falsches Sitzen mit übereinandergeschlagenen Beinen und ohne Rückenstütze verursacht werden.

Die grundlegende Voraussetzung, um Hüftschmerzen bestmöglich zu bewältigen und so aktiv wie möglich zu bleiben, besteht darin, die eigene Diagnose zu kennen. Dadurch kann der Arzt eine geeignete Behandlung und entsprechende Maßnahmen empfehlen. Wenn Sie unangemessene Gewohnheiten (schlechte Körperhaltung, sitzender Lebensstil, Übergewicht) vermeiden und Ihrem Körper Aufmerksamkeit schenken (regelmäßige Bewegung, Dehnübungen), können Sie auch mit einer Hüfterkrankung aktiv bleiben. ^[19]

Eine gute Gesundheit der Gelenke können Sie auch durch die richtige Ernährung unterstützen.
Zu den empfohlenen Lebensmitteln gehören:

• Lebensmittel, die reich an Kalzium sind – Milchprodukte, Tofu, Mandeln.
• Blattgemüse, Brokkoli, Rüben – sie enthalten neben Kalzium auch Vitamin K und Magnesium und fördern so die Knochendichte.
• Fette Meeresfische, Fischöl – sie enthalten Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken, sowie Vitamin D, das der Körper zur Aufnahme von Kalcium benötigt.
• Nüsse und Samen – dank Kalzium, Magnesium und Phosphor sind sie wichtig für gesunde Knochen.
• Knochenbrühe – enthält Aminosäuren, Glucosamin und Chondroitin. All diese Substanzen tragen dazu bei, die Gelenke in guter Verfassung zu halten. ^[20]

Der deutsche Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht hat eine Methode entwickelt, die Patienten auf natürliche Weise und langfristig von Schmerzen befreit.

Es handelt sich um verschiedene Übungen, die die Beweglichkeit fördern und die Muskulatur stärken. Im Falle von Schmerzen in der rechten Hüfte könnte beispielsweise folgende Übung hilfreich sein:

• Bereiten Sie einen für diese Übung konzipiertes Übungsband vor (eine Alternative ist ein herkömmlicher Gürtel) und setzen Sie sich auf die Kante eines Stuhls.
• Legen Sie das rechte Bein in die Schlaufe des Übungsbands und ziehen Sie das Bein nach oben, bis es auf dem linken Knie liegt. Sie sollten ein Dehnen in der Hüfte spüren.
• Nach zwei Minuten bringen Sie das Bein wieder in die Ausgangsposition zurück. Wenn Sie das Bein zunächst nicht vollständig anheben können, legen Sie jeden Tag ein paar Zentimeter zu, um allmählich die gewünschte Position zu erreichen. ^[21]

Weitere Informationen und Übungen nach Liebscher und Bracht zur Unterstützung der Beweglichkeit und zur Linderung von Schmerzen in der Hüfte finden Sie auf der Webseite: https://www.liebscher-bracht.com/en/encyclopedia-of-pain/hip-pain/exercises/

• Medikamente gegen Hüftschmerzen haben nicht immer die gewünschte oder dauerhafte Wirkung, und eine Hüftoperation ist möglicherweise nicht für alle Patienten geeignet oder verfügbar. Zudem leiden bis zu 15 % der Personen nach einem Hüftgelenkersatz weiterhin unter Schmerzen.
• In solchen Fällen suchen Ärzte nach neuen Behandlungsmöglichkeiten – ein Beispiel dafür ist die Radiofrequenzablation. Bei diesem Verfahren wird mit Hilfe von hochfrequentem elektrischem Strom ein kleiner Bereich des Nervengewebes erhitzt, wodurch die Schmerzsignale aus diesem speziellen Bereich unterbrochen werden. Ihre „Deaktivierung“ befreit die Patienten von Schmerzen oder lindert schmerzhafte Zustände.
  Diese Methode wird zum Beispiel bei arthrosebedingten Schmerzen eingesetzt. ^[22]